Skandinavisches Design liegt dieses Jahr weiterhin im Trend. Der Einrichtungsstil „Nordic Living“ oder auch „Scandi-Style“, der sich durch ein minimalistisches und funktionales Design auszeichnet, hat sich weltweit etabliert. Aus der modernen Wohngestaltung ist er nicht mehr wegzudenken. Warum der skandinavische Stil genau das Richtige für unsere aktuelle Zeit ist.
Die Ursprünge skandinavischen Designs stammen von bekannten Designern
Zu den skandinavischen Ländern, aus denen das beliebte nordische Design stammt, zählen Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland. Dort entstanden schon in den 1930er-Jahren die ersten Designobjekte, die als Basis für diesen Einrichtungsstil gelten.
Dazu gehören die Entwürfe von Architekt und Möbeldesigner Alvar Aalto aus Finnland und dem Architekten und Designer Arne Jacobsen aus Dänemark. Beide prägten diese Stilrichtung mit ihren ausgezeichneten Entwürfen.
Ebenfalls bekannt für skandinavisches Design ist der dänische Architekt und Designer Verner Panton, der den nach ihm benannten Design-Klassiker Panton Chair und die Design-Leuchte Flowerpot entwarf, die bis heute in Lizenz hergestellt werden.
Form follows Function: Das Gestaltungsprinzip des minimalistischen Stils
Das Gestaltungsprinzip, das hinter dem Scandi-Style steckt, heißt „Form follows Function“. Das bedeutet, dass an erster Stelle die Funktion des Möbelstücks oder Designobjekts steht, und sich an zweiter Stelle daraus die Form ergibt. Der Mensch und seine Bedürfnisse stehen damit im Mittelpunkt und daran orientiert sich das Design.
Skandinavisches Design hat den Anspruch, funktionell und minimalistisch zu sein. Deshalb wird beim Entwurf Wert gelegt auf puristische Formen. Verzichtet wird auf Dekore, Verzierungen und allerlei Schnickschnack.
Der Vorteil: die funktionalen Designobjekte lassen sich zu jedem Stil integrieren. Ein weiterer Vorteil ist die Nachhaltigkeit, denn der Scandi-Style ist zeitlos.
Design aus dem Norden hat einen sozialdemokratischen Ansatz
Einen besonderen Entwicklungsschub bekam das Skandinavische Design in der Skandi-Bewegung der 1950er Jahre. Durch die Massenproduktion wurde es möglich, die Möbel in einer großen Menge „demokratisch“ herzustellen.
Das heißt, durch die Verbindung von Handwerk und industrieller Produktion konnten qualitativ hochwertige Produkte für die gesamte Bevölkerung hergestellt werden. So waren Design und Qualität nicht nur der Elite vorbehalten, sondern für alle Menschen erschwinglich.
Ikea macht den Scandi-Style massentauglich
Der bekannteste Vertreter des „Scandi-Style“ ist der Einrichtungsriese Ikea, der diesen minimalistischen Einrichtungsstil im großen Stil bekannt machte und bis heute weltweit agiert. Sein Prinzip ist es, moderne und funktionale Möbel und Wohnaccessoires für die breite Masse anzubieten.
Hierfür ist der Scandi-Style genau das richtige: er ist klassisch und zeitlos, so dass er nicht aus der Mode kommt. Viele Möbelstücke bleiben über Jahre hinweg im Sortiment, sind immer modern und wurden schon zu Klassikern, wie zum Beispiel das Billy-Regal.
Natürliche Materialien für den skandinavischen Stil
Den Stil aus dem Norden zeichnet die Verwendung von natürlichen Materialien aus. Das können einheimische Hölzer wie Birke, Fichte oder Kiefer sein. Sie werden in Handarbeit verarbeitet. Meistens sind die Hölzer hell und strahlen eine gewisse Wärme aus.
Passend zu Holz werden für die Wohnaccessoires Materialien wie Baumwolle, Leinen oder auch Leder verwendet. Glas und Porzellan hat ebenfalls eine Tradition in den nordischen Ländern, weshalb diese oft für skandinavische Accessoires verwendet werden.
Klare Farben und Muster gehören zum Scandi-Style
Bei den Farben der nordischen Wohnaccessoires handelt es sich häufig um Pastelltöne, die gut zu dem Naturmaterial Holz passen. Verwendet werden jedoch auch ausdrucksstarke und klare Farben.
Obwohl viele Uni-Farben in der nordischen Einrichtungswelt zu sehen sind, ist der skandinavische Einrichtungsstil für seine grafischen Muster mit Motiven aus der Natur und Tierwelt bekannt.
Warum skandinavisches Design jetzt im Trend liegt
Auf der diesjährigen Konsumgütermesse Ambiente, die im Februar 2023 in Frankfurt am Main stattfindet, ist Skandinavisches Design ebenfalls ein wichtiges Thema. Gleich 70 Aussteller präsentieren dazu ihre Produkte.
Warum der Trend gerade in der heutigen Zeit besonders gefragt ist, weiß Yvonne Engelmann, Leiterin Ambiente Living, Giving und Working: „In einer Zeit, in der Werte wie Authentizität, Langlebigkeit und verantwortungsvolle Herstellung bei der Kaufentscheidung zunehmend wesentliche Impulsgeber sind, ist zeitloses, nachhaltiges Design gefragter denn je.“
Sie erklärt ebenfalls, dass nordisches Design für Zeitlosigkeit, durchdachte Formgebung, innovative Funktionalität und hochwertige Materialien steht: „Es spiegelt zudem gegenwärtige Sehnsüchte der Konsument*innen wider: Von der Natur inspirierte Farben, weiche Formen und eine einheitliche Formsprache. Traditionelle und handwerkliche Details geben uns Ruhe und strahlen Beständigkeit aus.“
Diese Marken zeigen Skandinavisches Design
Zu den 70 Ausstellern der Ambiente in Frankfurt am Main gehören namhafte Unternehmen und einige der stärksten Marken aus dem Norden, die für ihren skandinavischen Stil bekannt sind.
Darunter die dänischen Marken Stelton, Rig-Tig, Broste Copenhagen, Zone Denmark, Hoptimist, Gense, Georg Jensen, Le Feu by Lauritsen und Reflections Copenhagen. Modernes und hochwertiges Design aus Schweden kommt von Cooee Design oder Pappelina.
Neue Unternehmen und Marken für Skandinavisches Design sind: Design By Us und die Marke New Mags von Page17, Utopia & Utility Oy aus Finnland und Roros Tweed aus Norwegen.