Wussten Sie es? Württemberg ist mit 11.500 Hektar das viertgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands. Die Weinregion ist vor allem bekannt für seine Rotwein-Lagen. Mit einem Rotweinanteil von 71 Prozent ist Württemberg eine der deutschen Weinregionen, in denen mehr rote Rebsorten als weiße angebaut werden. Die wichtigsten Rebsorten sind der Trollinger, Schwarzriesling, Spätburgunder und der Lemberger. Trollinger und Lemberger stehen dabei identitätsprägend für Württemberger Wein wie das Helle Bier für München – auch wenn mittlerweile der Riesling, die seit dem 14. Jahrhundert als „schwäbische Haustraube“ bekannte Rebsorte, beim Anbau eine sehr große Rolle spielt.
So oder so – die Württemberger lieben ihren Wein, da er die Lebensfreude verkörpert. Diese wiederum prägen die Winzer durch ihre Leidenschaft und persönliche Überzeugung. Auch rund um Ludwigsburg gibt es zuhauf gute Winzer, die genau das verkörpern.
Was viele nicht wissen, die Barockstadt selbst ist seit mehr als 40 Jahren die Heimat eines renommierten und mehrfach aufgezeichneten Winzerbetriebes: Das Weingut Herzog von Württemberg. Das Traditionsunternehmen hat seit dem Jahr 1982 seinen Sitz – ländlich und doch herrschaftlich geprägt mit dem barocken Seeschloss, der grünen Parkanlage und dem idyllischen See – auf der Domäne Schloss Monrepos.
Das Prädikatsweingut direkt vor der Stadt
In Württemberg nimmt das Weingut Herzog von Württemberg eine besondere Stellung ein. Das Unternehmen, das seit 1986 zu den Mitgliedern des Verbands Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter (VDP) gehört, repräsentiert eine lange Geschichte des Weinbau. Diese reicht bis bis ins 17. Jahrhundert zurück. Das Weingut umfasst über 38 ha Anbaufläche. Beginnend im Westen ist der Maulbronner Eilfingerberg, eine historische Weinbergslage, die bereits im 12. Jahrhundert von Klöstern bewirtschaftet wurde. Weiter östlich erstreckt sich die malerische Stromberglandschaft bis zum Weinort Gündelbach. Dort bringen der Steinbachhof und der Hohenhaslacher Kirchberg ihre einzigartigen Weine hervor.
Die herzogliche Weinreise führt uns dann Richtung Neckartal, wo an den sonnenverwöhnten Muschelkalk-Steilhängen von Mundelsheim exzellente Rotweine gedeihen. Dieser Teil der Region ist bekannt für seine besondere Terroir-Qualität und seinen einzigartigen Weincharakter. In Stuttgart-Untertürkheim, wo einst die Stammburg der Württemberger thronte, bewirtschaftet das Weingut seit dem Jahr 1671 Weinberge am Mönchberg. In der Lage Stettener Brotwasser, die im Alleinbesitz des Weinguts steht, gedeiht einer der besten Rieslinge des gesamten Landes.
Der Klimawandel macht vor dem Wein nicht halt
Wer sich ein bisschen mit Wein beschäftigt, weiß dass das Thema Klima in den vergangenen zwei Jahrzehnten großen Einfluss auf die Produkte hatte. Dies bringt den Winzern zusätzliche Herausforderungen, bietet aber auch Chancen. So können heute Rebsorten angepflanzt werden, für die vor einigen Jahren noch die falschen klimatischen Bedingungen geherrscht haben. Eine der deutlichsten Auswirkungen des Klimawandels ist aber auch die Verschiebung der Anbaugebiete. Traditionelle Weinregionen sehen sich mit verminderten Erträgen und veränderten Wachstumsbedingungen konfrontiert. In bisher weniger geeigneten Gebieten entstehen dagegen neue Chancen für den Weinbau.
Die Anpassung an diese veränderten Bedingungen erfordert kreative Lösungen. Viele Winzer experimentieren bereits mit hitzetoleranten Rebsorten, um den steigenden Temperaturen zu begegnen. Darüber hinaus setzen sie unter anderem auf Techniken wie Trockenresistenzmanagement, angepasstes Laubwandmanagement und Tropfbewässerung. So soll den Herausforderungen des Wassermangels entgegen gewirkt und die Zukunft des Weinbaus gesichert werden.
Den Weinbau muss man leben
Im Haus Weingut Herzog von Württemberg beschäftigt man sich ebenfalls mit der Zukunft und neuen Weinen – und damit eng verbunden auch mit den Wünschen der Kunden. „Wir haben das alte Medium Stock und Wein“, beschreibt Michael Herzog von Württemberg die Situation und führt weiter aus: „Wie bekomme ich das Produkt in die Zukunft, sprich was für einen Wein muss ich künftig produzieren, um auch dem sich verändernden Kundengeschmack gerecht zu werden? Der Markt ist schließlich voll mit Wein. Wir müssen uns als Weingut überlegen, was in zehn Jahren ist. Wie steht es um unsere Rebsorten, sind wir gut aufgestellt?“
Wenn man Veränderungen eingehe, müssen diese einfach sitzen, so der Herzog weiter. Weinbau sei eine langjährige Angelegenheit, über viele Jahre hinweg große Investitionen ohne Return, bei denen keiner wisse, ob es am Ende auch das einbringe, was geplant war. Letztlich muss man sich Jahr für Jahr aber neu beweisen.
„Die Weinlese – der Abschluss der Vegetation, die Ernte der Arbeit des ganzen Jahres – ist in jedem Jahr der Grundstock für die Qualität unserer VDP ausgezeichneten Weine“, sagt derweil Michael Herzog von Württemberg. Entscheidend seien deshalb genau diese letzten Wochen auf der Zielgeraden zu Spitzenqualitäten: Erntezeitpunkt, Reifezeitpunkt, Verarbeitung und überall größtmögliche Sorgfalt, um all die gewachsene Aromatik auch im Wein zu erhalten.
Vielfach prämierte Weine vom Monrepos
In den vergangenen Jahren hat das Traditionsweingut von der Domäne bewiesen, dass es „Zukunft kann“. Das Ergebnis kann jeder heute in Flaschen genießen, die zum Teil auch in den vergangenen Jahren höchste Preise einfuhren. Bei der AWC Vienna beispielsweise, der international wohl hochkarätigsten Weinprämierung – den Oscars für Weine – landete der Premium-Wein Dux des VDP-Weinguts vom Monrepos auf dem Platz Eins im vergangenen Jahr.
Im gesamten Wettbewerb wurden 2022 insgesamt mehr als 11.000 Weine aus 43 Ländern eingereicht. Der Dux wurde als „Best red wine of the year 2022“ (Bester Rotwein 2022) ausgezeichnet und landete zusätzlich noch in der Kategorie „Blend Red“ unter 800 Weinen (Rotwein-Cuvée) auf dem ersten Platz. Kellermeister und Weingutsleiter Joachim Fischer ist auch heute – ein Jahr später – noch begeistert: „Ich hätte nie gedacht, dass man so einen hochkarätigen Preis als Deutscher Weinproduzent im Bereich Rotwein-Cuvée jemals gewinnen kann. Die Anforderungen sind gewaltig, die Konkurrenz ist riesig.“
„Guter Wein braucht Zeit, Expertise und Leidenschaft. Bei unserem Spitzencuvée Dux, dem Flaggschiff unter unseren Weinen, ist uns dies in Folge gelungen und wir sind stolz auf die Auszeichnung“, resümiert derweil Michael Herzog von Württemberg. Ein ganz besonderer Wein ist der Dux, der nicht in jedem Jahr erzeugt wird, im Rotwein-Sortiment des Hauses eine Spitzenstellung einnimmt und schon bei bedeutenden Wettbewerben wie dem Deutschen Rotweinpreis auf dem Sieger-Treppchen stand.
Der Dux – das Flagschiff
Der Dux steht für das Lebenswerk des im Jahr 2022 verstorbenen Seniors der Familie, Carl Herzog von Württemberg, der 1936 geboren wurde. 83 Jahre danach wuchsen die Trauben für diesen bedeutenden Wein heran. Der Name Dux ist ein alter Adelstitel, entstanden im Römischen Reich, der im Lateinischen für „Anführer“ oder „Feldherr“ steht. So betitelt wurden einst die Befehlshaber der Grenztruppen. Später wurde daraus der Titel Herzog.
Der neue Jahrgang 2020 ist laut dem VDP-Weingut nun verfügbar. Für den DUX wechselt die Zusammensetzung, wenn der Jahrgang überhaupt seine Erzeugung zulässt. „Beim 2020er Jahrgang konzentrierten wir uns auf nur die zwei Sorten Merlot (60 Prozent) und Cabernet (40 Prozent), gewachsen auf dem Untertürkheimer Mönchberg“, erklärt Kellermeister Fischer. Beim Jahrgang 2019 waren derweil Cabernet, Lemberger und Zweigelt aus verschiedenen ausgewählten Gemarkungen im Spiel. Beim 2020er Jahrgang wurden nun beide Weine klassisch über drei Wochen auf der Maische vergoren und mindestens 18 Monate größtenteils im neuen Holz aus Eiche aus den herzoglichen Wäldern gelagert, „wo sie viele Feinheiten entwickelten“.
Das Ergebnis ist am Ende tiefdunkel und duftet nach Fenchel, Waldbeeren, Kräutertee sowie etwas Bitterschokolade. Im Geschmack ist der Wein sehr dicht, komplex, vielschichtig und feurig; die Tannine sind reif und sehr gut in die eleganten Facetten eingebunden. „Der Dux ist der ideale Wein für die jetzt kommende kalte Jahreszeit, denn er passt besonders gut bei einer Trinktemperatur von 14 bis 18 Grad zu feinen Wildgerichten, Rinderfilet, geschmortem Rindfleisch, gebratenem Lamm und auch zu Gans und Ente“, schwärmt Herzog Michael von Württemberg. Dekantieren ist angebracht, damit er sich voll entfalten kann. Sein Lagerpotenzial ist enorm.
Die Vinothek auf der Domäne lädt stets ein
Wer in der Vinothek auf der Domäne einmal vorbeischaut, wird noch weitere erlesene Weine finden. Allein bei der Landesweinprämierung „Bester Württemberger 2023“ konnte das Weingut 19 mal „Großes Gold“ erreichen. Zudem wurden zwei Siegerweine präsentiert: Der 2022er-Riesling trocken VDP. Gutswein war Siegerwein in der „Kategorie Riesling“ und der 2020er-Cabernet Sauvignon trocken war Siegerwein der Kategorie „Neuere rote Rebsorten trocken“.
„Wir sind der Tradition sehr verpflichtet und wir freuen uns umso mehr über jede einzelne Auszeichnung, die uns als VDP-Weingut anspornen, genau dort weiterzumachen. Unser Boden ist unser Kapital. Er steht für den Charakter unseres Weines“, so Michael Herzog von Württemberg und ergänzt: „Das schätzen auch unsere Partner und Kunden – in Württemberg, unserem Kernmarkt, wie aber auch in ganz Deutschland.“
Letztlich freuen wir uns von MON|REPOS, dass Ludwigsburg mit dem herzoglichen Unternehmen ein traditionsreiches „vor-Ort“-Weingut“ besitzt, dass das gesamte Weingut-Team Tag für Tag lebt. Um gute Weine zu genießen, muss man also nicht unbedingt in die Ferne schauen …