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Der zeitlose Genuss

Winston Churchill tat es, Fidel Castro sowieso – und Udo Lindenberg natürlich immer noch. Zigarren rauchen ist ein Ausdruck für ein bestimmtes Lebensgefühl.

Auch wenn es um Lebensart und Genuss geht: Gleich zu Beginn wollen wir klarstellen, wir wollen gewiss nicht das Rauchen verherrlichen. Es gibt zuhauf gute Gründe, nicht zu rauchen bzw. damit aufzuhören. Wie sagte aber schon einst der britische Premierminister und einer der „Botschafter der Zigarre“ Winston Churchill: „Ein leidenschaftlicher Raucher, der immer von der Gefahr des Rauchens für die Gesundheit liest, hört in den meisten Fällen auf – zu lesen.“

Churchill war vor allem Zigarren-Raucher

Versuchen wir das Ganze einmal als Mix zu betrachten. Ein Mix aus Genuss und Rendite. Denn auch als Alternative Investments taugen die aus Tabakblättern gerollten edlen Rauchwaren– vor allem wenn sie aus dem schönen Cuba kommen, aus hochwertigen Tabaksorten bestehen und auch noch in einem guten Humidor gelagert werden. Es ist bei guten Zigarren ähnlich wie bei Wein: Je reifer das Produkt, desto mehr steigt der Preis.

In der Realität lassen aber dann viele doch lieber die Rendite im Rauch aufsteigen und genießen die Zigarren, auch wenn offiziell der Absatz von Zigarren und Zigarillos in Deutschland in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen hat. Allein im Jahr 2022 ist ein Rückgang von 8,9 Prozent ein Volumen von 2,533 Mrd. Stück gegenüber 2,780 Mrd. Stück in 2021 zu verzeichnen. Das Rauchen von Zigarren und Zigarillos ist laut Statistik überwiegend eine Männersache, dazu im gehobenen Alter und diese rauchen auch die edlen Produkte nur gelegentlich. Das Thema Sucht hat hier nichts zu suchen. Es ist eher ein Kulturgut.

Cuba ist das Maß der Dinge

Die besten Zigarren stammen nach wie vor aus Cuba. (Bildquelle: unsplash / henry perks)

Die Deutschen lieben vor allem die Zigarren aus Mittelamerika, Südamerika und der Karibik. Das Hausgemachte – auch in Europa werden Zigarren produziert – ist nicht so sehr angesagt, auch wenn das den Produkten sicherlich Unrecht tut. Trotzdem steht vor allen Cuba für die besten Zigarren, beim amerikanischen Nachbarn wurde die Handwerkskunst der Zigarrenherstellung über Jahrzehnte hinweg perfektioniert.

Erstaunlich ist, dass unsere Recherchen ergaben, dass vor allem immer mehr junge Männer eine Zigarre anzünden, die aber eine gute Qualität haben muss. Der Trend zu besseren und teuren Tabakrollen ist seit Jahren erkennbar und solche Produkte kommen eben aus Übersee und nicht aus Wanne-Eickel.

Was macht eine gute Zigarre aus?

Im Prinzip ist eine Zigarre vom Inhalt keineswegs großartig von einer Zigarette zu unterscheiden. Die beiden wichtigsten Unterschiede sind, dass es bei der Zigarre keinen Filter gibt und diese wiederum in Tabakblätter gewickelt ist. Hinzu kommt noch der Fertigungsprozess: Erstklassige Marken sind noch echte Handarbeit – was der rauchende Genießer auch beim Bezahlen bemerken wird.

Der Gang in einen Zigarrenladen bringt die Erkenntnis, das man mit vielen Größen und Geschmacksrichtungen konfrontiert wird. Nicht weniger als zehn verschiedene Formate von Zigarren gibt es. Vom Format Cigarillo mit der Abmessung 10,2 x 1,0 cm und einem Ringmaß von 27 über das Format Corona bis hin zur Double Corona mit der Abmessung 19,7 x 2,0 cm und einem Ringmaß von 49. Letztere ist ein langer Genuss –  manche Zigarren haben daher auch eine Rauchzeit von fast zwei Stunden. Timeless Smoking, wie Davidoff, einer der edlesten Marken, es als Slogan verinnerlicht hat.

Der Genuss einer guten Zigarre lässt uns an Zeiten zurückerinnern, die es gar nicht gegeben hat.(Oscar Wilde)

Eine Art von Anachronismus

Am Faktor wird klar, Zigarren rauchen ist nichts für Hektiker, sondern etwas für Genussmenschen. Abgeleitet von „zikar“, dem Maya-Wort für Rauchen, symbolisiert eine gute Zigarre Ruhe und eine gewisse Verinnerlichung. Das Rauchen einer Zigarre hat überhaupt nichts mehr mit der „schnellen Kippe vor der Tür“ zu tun. Welchen „“stumpen“ man zu welcher Tageszeit auch wählt – es hängt von der Stimmung ab und eben auch ein bisschen von der Zeit. Für ein edles Rauchmittel von mehr als einer Stunde ist nicht immer Zeit.

Eine gute Zigarre kann (fast) überall genossen werden. (Bildquelle: pixabay / Pexels)

Vielleicht ist das aber auch eine Art „Out of Time“-Therapie? Gerade in unserer schnelllebigen Zeit mit ihren Smartphones, Social-Media-Reaktionen und dem schnellen „Coffee to go“.  Eine Art von Anachronismus, für den man sich bewusst entscheidet. Sich einfach sacken lassen und eine Zigarre abends rauchen? Unsere MON|REPOS Redaktionssitzungen sind durch eine Churchill oftmals entspannter und sehr produktiv. Wir nehmen uns die Zeit und der Humidor gehört zur Ausstattung.

Kaufen und Aufbewahrung

Der Humidor ist der perfekte Lagerort für Zigarren. (Bildquelle: pixabay / Paeparadox)

Ein Humidor ist wichtig, er ist die Lagerstätte für Zigarren. In ihm kann das gute Rauchwerk so lagern, dass es auch langfristig Spaß macht, die Zigarren in bestem Zustand zu rauchen. Das Wichtigste ist eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 70 Prozent und eine Temperatur im Bereich von etwa 18-24 Grad. Das erreicht man nur in einem Humidor, der innen mit Zedernholz ausgekleidet ist. Um die besagte Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, braucht die Lagerstätte einen zuverlässig arbeitenden Befeuchter und ein Hygrometer. Denn ist eine Zigarre zu trocken, brennt sie zu schnell ab und bekommt Risse im Deckblatt.

Der Luxus an einer Zigarre ist nicht der Preis, sondern die Zeit die man mit ihr verbringt…

Bevor man seine Zigarren aber im Humidor professionell lagert, muss man diese kaufen. Nur wo? Eine gute Beratung ist vor allem für Zigarren-Rookies wichtig. Auch hier gilt: Nehmen Sie sich Zeit! Lassen Sie sich beraten, welche Größe, welche Rauchzeit hat, welche Zigarre eher mild oder eher stark ist und wann man diese raucht – als Nachgang zum Essen oder einfach so am Abend? Letzteres ist wiederum für Whisky-Fans interessant, da nicht selten die Kombination Zigarre und edler Single Malt in Erscheinung tritt. Auch ein guter Rum ist ein idealer Partner einer schön gedrehten Cubanerin.

Hecho en Cuba

In Sachen Qualität kann man sich eines merken, gerade bei Zigarren aus Cuba: Das Garantiesiegel „puros habanos“ bei echten Havannas steht für gute Ware, die wiederum in einer Zedernholzkiste gelagert sind. Eine Top-Qualität liegt vor, wenn die Zigarren mit dem Zusatz „Hecho en Cuba. Totalmente a mano“ versehen sind. Diese garantiert, dass wirklich handgefertigte Produkte aus Cuba kauft.

Kommen wir zur Königsdisziplin selbst, dem Rauchen. Eine Zigarre gehört angeschnitten, eine Zigarrenschere sollte es da schon sein. Anschließend wird das Rauchwerk angezündet. Bitte nicht ein Benzinfeuerzeug oder schwefelhaltige Streichhölzer verwenden! Ein Holzspan ist die beste Variante – oder ein Gasfeuerzeug. Zunächst die Zigarre erst waagrecht langsam über der Flamme drehen, solange bis ein gleichmäßiger Aschering vorhanden ist. Dann die Zigarren etwas vom Feuer weghalten und den ersten Zug nehmen.

Der Genuss

Ab jetzt hat man/n Zeit – mehr als einen Zug pro Minute sollte nicht genommen werden. Während der Rauchzeit kann die Zigarre durchaus immer wieder ausgehen – einfach erneut anzünden. „Time to say goodbye“ heißt es zur Zigarre, wenn der Rauch anfängt, heiß zu werden. Einfach ausgehen lassen, echte Zigarren-Raucher drücken ihr Rauchwerk nicht aus.

 

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