(Bildquelle: MHP Riesen)

Die MHP Riesen starten in die neue Saison

Der heimische Basketball-Bundesligist ist bereit für die Spielzeit 2024/2025. Der alte neue Headcoach John Patrick und sein Trainerstab sind bereit.

Der heimische Basketball-Bundesligist ist bereit für die Spielzeit 2024/2025. Der alte neue Headcoach John Patrick und sein Trainerstab gehen mit acht Neuzugängen und sechs bekannten Gesichtern in den neuen Wettbewerb um die deutsche Basketball-Meisterschaft. Neben den Bundesligaspielen nehmen die MHP Riesen am BBL-Pokal und international am FIBA Europe Cup teil. Was können die Fans dieses Jahr vom barocken Bundesligist erwarten?

Mit der Rückkehr John Patricks, der einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hat, ist auch das gelb-schwarze Trainerteam für diese Saison neu aufgestellt. Der Headcoach wird in der Saison 2024/2025 assistiert von Lars Masell (Assistant Coach) und Kenji Sato aus Japan (Assistant Coach). Team-Manager Yannick Rohatsch, der bereits seit fünf Jahren in dieser Position tätig ist, bleibt ebenfalls mit an Bord.

Bei den Spielern setzen die MHP Riesen auf einen Mix aus bewährten Spielern und Neuzugängen. Zu den bekannten Gesichtern zählen die Trainer-Söhne Jacob und Johannes Patrick, Yorman Polas Bartolo, Dominykas Pleta und Lenny Anigbata. Außerdem dürfen sich die Fans über die Rückkehr von Jonas Wohlfahrt-Bottermann freuen.

John Patrick. (Bildquelle: MHP Riesen)

Die diesjährigen Neuzugänge klingen ebenso vielversprechend. Ein Point Guard mit Geschwindigkeitsvorteil soll der US-Amerikaner Ezra Mañjon sein. Er wechselt nach einer fünfjährigen College-Karriere von den Vanderbilt Commodores nach Ludwigsburg und spielt damit ebenfalls erstmals in Europa.

MON|REPOS hatte das Glück, dass sich Headcoach John Patrick mitten in der Vorbereitungszeit etwas Zeit für unsere Fragen zur neuen Saison nahm.

Herr Patrick, welcome back! Sie sind wieder zurück in Ludwigsburg. Wie haben Ihnen die zwei Jahre in Japan gefallen?

Vielen Dank! Es ist großartig, zurück zu sein. Meine Zeit in Japan war in gewisser Weise ein Sabbatjahr. Der Basketball war nicht annähernd so intensiv, ich hatte zwei komplett freie Tage ohne Training, die ich zuvor in meinem Berufsleben noch nie hatte. Nicht, als ich für Nike arbeitete, nicht als ich an der Börse arbeitete und schon gar nicht seitdem ich Trainer bin. Im Vergleich zu Europa war das also eine wirklich entspannte Zeit, ich war surfen und habe meine Zeit in Japan wirklich sehr genossen. Aber ich bin auch hungrig, wieder zurück auf das Intensitätslevel und die leidenschaftliche Art in Europa zu kommen. Ich bin glücklich, zurück zu sein.

War dieser ‚Intensitätshunger‘ der wesentliche Faktor zur Rückkehr?

Das kann man schon so sagen, denke ich. Ich habe den Abstand und die Zeit außerhalb Deutschlands genossen, viel gelesen und an meinem Japanisch gearbeitet. Aber Distanz macht manchmal auch Perspektiven und Ansichten klarer, schärft diese – und all dies hat in mir die Überzeugung zur Rückkehr reifen lassen. Hier nach Ludwigsburg, zu meiner Familie und dem Klub, der mir so sehr am Herzen liegt.

Ihr neuer Assistant Coach Kenji Sato kommt aus Japan. Wie unterschiedlich sind die beiden Ligen, bzw. gibt es Gemeinsamkeiten?

Kenji ist sehr erfahren, war Assistenztrainer der japanischen Nationalmannschaft, für fünf Jahre Cheftrainer der Kawasaki Brave Thunders – und zuvor Spieler. Es ist also wirklich eine Ehre, Kenji als Assistent in meinem Stab zu haben, nachdem ich noch in Japan gegen ihn gecoacht habe.

Es wurde viel vor der Saison trainiert und ausprobiert: Jonas Wohlfarth-Bottermann (MHP Riesen Ludwigsburg, #18), John Patrick (MHP Riesen Ludwigsburg, Head-Coach), (Bildquelle: MHP Riesen) GER, MHP Riesen Ludwigsburg vs. Kirchheim Knights, Basketball, Testspiel, Spielzeit 2024/2025, 28.08.2024 (Foto: Eibner-Pressefoto/Sascha Walther)

Zu den Ligen: Ich denke, dass die NBA und europäischer Basketball ein deutlich anderes als der asiatische Basketball sind. Es ist in gewisser Weise ein anderer Sport, ein anderes Spiel. Nicht ganz so schnell, dafür sehr US-amerikanisch dominiert und mit großer Sicherheit die populärste Liga, in der ich je gearbeitet habe. Spieler, Trainer und sogar Maskottchen sind nationale Superstars. Das ist ein wenig seltsam und ein wenig lustig. Es ist etwas vollkommen anderes, dass jeder Schritt auf und neben dem Parkett von, nennen wir sie Groupies, verfolgt wird. Das ist großartig für die Liga, aber natürlich ein Fakt, an den man sich erst gewöhnen muss.

Bei dem Spieler-Kader der MHP RIESEN gab es diese Saison einige Wechsel. Wie lange wird es dauern, bis das Team zusammengewachsen ist und „Ihren“ Basketball spielen wird?

Hoffentlich dauert es 35 oder 36 Tage, bis wir als Team zusammengewachsen sind. Wir haben 37 Tage zwischen unserem Auftakttraining und dem Spiel gegen München. Aber: Jede Saison und jede Vorbereitung sind anders. Der Klub hat sich zuletzt sehr gut entwickelt. In meiner ersten Zeit war es ein Erfolg und wir alle sehr glücklich, wenn wir ein, zwei, drei Jungs im Sommer zurückbekommen haben.

Yorman Polas Bartolo (Bildquelle: MHP Riesen)

Jetzt haben wir mit WoBo [Jonas Wohlfarth-Bottermann] einen Rückkehrer und mit Jeff [Roberson], Yorman [Polas Bartolo], Johannes und Jake [Patrick] sowie Lenny [Anigbata] und Dom [Pleta] sieben Jungs, die wissen, worauf es in Ludwigsburg ankommt, das System kennen. Das ist eine sehr gute Basis. Darüber hinaus sind die meisten Jungs in einer sehr guten Form ins Training eingestiegen. Ich erwarte sehr viel von ihnen, aber sie nehmen es mit einer guten Arbeitseinstellung und Charakter auf – die Vorfreude auf die neue Saison wächst!

‚Gefürchtet und stolz darauf‘ – werden die Fans der MHP RIESEN diese Saison wieder mehr davon sehen?

Das hängt natürlich davon ab, in welcher Hinsicht man die Teams betrachtet. Wir hatten viele Mannschaften, die verteidigungsorientiert waren. Manche haben langsam gespielt, manche über das ganze Feld gepresst, … Der Schwerpunkt liegt in gewisser Weise auch am Personal.

Wir werden gegen München sehen, wozu wir in der Lage sind. Aber jetzt, nach fünf Tagen Teamtraining, bin ich mir sicher, dass wir Jungs mit viel Energie und einer sehr guten Arbeitseinstellung haben.  Egal worum ich bitte: Sie geben ihr Bestes und versuchen es umzusetzen. Unabhängig davon ist klar, dass wir über das ganze Feld in der Defensive Druck aufbauen werden – mit allen Spielern und ohne Ausnahme.

Die Budgets bei den Klubs liegen weit auseinander. Wie schafft es Ludwigsburg immer wieder, gegen die Großen zu bestehen?

Wenn Du exakt so wie Bayern München oder Berlin spielen möchtest, verlierst Du. Für mich geht es bei der Rekrutierung immer um den höchstmöglichen Mehrwert, um das Potenzial. Mir ist die Körpergröße komplett egal. Ich versuche Spieler zu verpflichten, die in siegreichen Teams und in Programmen gespielt haben, für die das Gewinnen elementar ist – all dies, um den größtmöglichen Mehrwert für unser Geld zu bekommen.

Brandon Tischler (MHP Riesen Ludwigsburg, #24), (Bildquelle: MHP Riesen)
GER, MHP Riesen Ludwigsburg vs. Kirchheim Knights, Basketball, Testspiel, Spielzeit 2024/2025, 28.08.2024,
Foto: Eibner-Pressefoto/Sascha Walther

Es ist in gewisser Weise ein Investment mit dem potenziell größtmöglichen Ertrag. Also: Jungs zu verpflichten, die ein hohes Potenzial und vielleicht einen noch versteckten Wert haben. Selbstverständlich ist es deutlich riskanter, aber der Ertrag ist gleichzeitig deutlich höher.

Wir sind, mit Blick auf das Budget, nicht in der Lage, uns die besten und erfahrensten Akteure zu leisten, die noch dazu gute Statistiken aufweisen. Wir müssen also kreativ sein und Spieler aus der [NBA] G League oder der NCAA [dem College] finden, die durchstarten. In der Vergangenheit hat das bisher schon ganz gut geklappt.

Was ist Ihr persönliches Ziel für die neue Saison?

Es ist tatsächlich ein Fokus auf den gesamten Prozess. Mein persönliches Ziel ist es, dass wir eine Top-Verteidigung in dieser Liga haben. Wenn wir hart arbeiten und unsere Mannschaft erfolgreich ist, wir die Playoffs erreichen, … Wir haben es schon öfter als nicht geschafft, dies bringt die Jungs nach vorn und hilft ihnen, den nächsten Schritt in ihrer Karriere zu machen und das ist dann wieder gut für alle Beteiligten.

Wer wird Ihrer Meinung nach diese Saison deutscher Meister in der easyCredit BBL?

Die finanziell klügste Entscheidung wäre es sicherlich, wenn man das Geld auf einen Meistertitel von München setzen würde. Die Gründe dafür sind offensichtlich. Allerdings: Chemnitz hat in den vergangenen Jahren schon deutlich oben angeklopft, eine grandiose Entwicklung gemacht. Also, um nicht immer eine Mainstream-Meinung zu vertreten, gehe ich konträr und setzte auf Chemnitz.

Lieber Herr Patrick, wir danken für das Gespräch (das wir Ende August geführt hatten)

 

Auch dieses Jahr wieder am Start: Das RIESEN-FAN-RADIO

CASMOS Media, Herausgeberin von MON|REPOS freut sich als offizieller Partner der MHP Riesen auch in der Saison 2024/25 wieder das RIESEN-FAN-Radio zu präsentieren. Mit Unterstützung von Aktion Mensch und T-OHR und CASMOS Media gibt es bereits seit dem Riesen-Inklusionsspieltag am 05.03.2023 eine audiodeskriptive Reportage an jedem Heimspieltag.

Dadurch können die Partner gemeinsam nicht nur Fans mit einer Sehbehinderung in der MHPArena die Möglichkeit bieten, das Spiel optimal zu verfolgen, sondern auch jeden digitalen Zuhörer ohne Eintrittskarte oder Streaming-Abo über unseren Livestream auf der Homepage direkt an den Spielfeldrand versetzen. Hier geht es zum Riesen-Fan-Radio.

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