Wenn die Temperaturen sinken, der Atem kleine Wolken bildet und die Dunkelheit früh am Abend hereinbricht, gibt es kaum etwas Schöneres, als sich einen dampfenden Glühwein zu gönnen. Glühwein ist mehr als nur heißer, gewürzter Wein – er ist eine Tradition, ein Sinnbild für die kalte Jahreszeit und ein Getränk voller Geschichte und Aromen, das Menschen auf ganz besondere Weise zusammenbringt. Doch wie kam es eigentlich dazu, dass warmer, gewürzter Wein zum unverzichtbaren Wintergetränk wurde? Die Geschichte des Glühweins reicht weit zurück – und sie erzählt von alten Traditionen, heilender Wärme und festlichem Genuss.
Die Ursprünge des Glühweins liegen in der Antike
Die Idee, Wein zu erwärmen und mit Gewürzen zu verfeinern, ist tatsächlich uralt. Bereits die Römer im 1. Jahrhundert nach Christus kannten eine Art Glühwein, den sie „Conditum Paradoxum“ nannten. Dieser gewürzte Wein war mit Honig, Pfeffer, Lorbeer und Safran verfeinert und wurde heiß getrunken.
Man glaubte, dass er den Körper stärkte und ihn widerstandsfähiger gegen Krankheiten machte. Die Römer verbreiteten diesen gewürzten Wein auf ihren Handelswegen durch ganz Europa, wodurch die Tradition, Wein mit Gewürzen zu verfeinern, weit verbreitet wurde.
Glühwein im Mittelalter – heißer Wein für kalte Tage
Im Mittelalter war Wein eines der wichtigsten Getränke, nicht nur zum Genuss, sondern auch, weil das Wasser oft unsauber war und der Alkohol im Wein die Keime abtötete. Gewürze waren in dieser Zeit ein Luxusgut und wurden häufig als Statussymbol verwendet. Der würzige, erwärmte Wein wurde vor allem in den Wintermonaten und zur Stärkung getrunken, wenn das Wetter rau und die Tage kurz waren. Besonders in Klöstern war es üblich, warme Getränke mit Kräutern zuzubereiten, die man sich heilende Wirkung versprach. Diese mittelalterlichen Heißweine gelten als direkte Vorläufer des Glühweins, wie wir ihn heute kennen.
Glühwein in der Renaissance – die Magie der Gewürze
Im 16. und 17. Jahrhundert erreichte die Tradition des Glühweins neue Höhen. Zu dieser Zeit hatte der Handel mit exotischen Gewürzen wie Zimt, Nelken und Muskat einen Aufschwung erlebt. Diese Gewürze waren nicht nur wertvoll, sondern galten auch als heilkräftig und sollten Körper und Seele wärmen. Adlige und wohlhabende Bürger ließen sich während der kalten Monate heiße, gewürzte Weine servieren. Die Rezepte wurden oft in alten Kochbüchern überliefert, und einige der klassischen Glühweingewürze, wie Zimt und Nelken, fanden in dieser Zeit ihre feste Verankerung.
Der moderne Glühwein – ein festliches Getränk für alle
Erst im 19. Jahrhundert wurde Glühwein für breite Bevölkerungsschichten zugänglich. Besonders in Deutschland entwickelte sich Glühwein zum beliebten Wintergetränk. Die Tradition, Glühwein auf Weihnachtsmärkten zu verkaufen, begann ebenfalls zu dieser Zeit und verbreitete sich rasant.
Die Märkte lockten mit den verführerischen Düften und der wärmenden Wirkung des Glühweins die Menschen aus der Kälte. Für viele wurde er zu einem festen Ritual, um die festliche Jahreszeit zu genießen und sich bei frostigen Temperaturen aufzuwärmen.
Die Rezepturen waren damals oft einfacher als heute, aber der Grundgedanke blieb: Rotwein, Zucker und Gewürze wie Zimt und Nelken. Im Laufe der Zeit wurden immer neue Varianten erfunden, und die Vielfalt des Glühweins wuchs. Heute gibt es neben klassischem Rotwein-Glühwein auch Varianten mit Weißwein, Fruchtwein und sogar alkoholfreien Versionen für die ganze Familie.
Glühwein heute – ein Erlebnis für die Sinne
Heute ist Glühwein viel mehr als nur ein wärmendes Getränk. Er ist ein Symbol für die festliche Jahreszeit und bringt Menschen zusammen. Weihnachtsmärkte wären ohne den Duft und Geschmack von Glühwein kaum vorstellbar.
Die Vielfalt der Rezepte und die Kombination aus fruchtigem Wein und winterlichen Gewürzen wecken Erinnerungen und machen Lust auf gesellige Abende im Freien. Moderne Glühweine werden oft verfeinert und mit Zutaten wie Orangen, Sternanis und Kardamom ergänzt, um neue Geschmackserlebnisse zu bieten.
Warum ist Glühwein heute so beliebt?
Es sind die Aromen und die Wärme, die uns von innen heraus umfangen. IEs ist das Getränk, das uns wie kaum ein anderes durch die dunklen Wintermonate begleitet und Erinnerungen an stimmungsvolle Weihnachtsmärkte, Lichterglanz und gesellige Abende im Freundeskreis weckt.
Glühwein ist vor allem ein Getränk der Geselligkeit. Kaum jemand genießt ihn alleine. Er wird auf Weihnachtsmärkten geteilt, bei winterlichen Festen ausgeschenkt und zuhause für Freunde und Familie zubereitet. Ein heißer Glühwein in der Hand bringt Menschen zusammen und schafft eine Atmosphäre des Wohlbefindens. Es geht nicht nur um den Geschmack, sondern um das Gefühl der Wärme, des Beisammenseins und des geteilten Moments.
Der M|R-Tipp:
Vom Monrepos kommt ein besonders leckerer Glühwein für die perfekte Winterzeit – einfach entdecken und genießen: Der Herzogliche Glühwein rot – vollmundig, ausgewogen mit einer sanften Würze am Gaumen. Für den Glühwein vom Weingut Herzog von Württemberg stand ein altes Hausrezept Pate. Und er unterscheidet sich von vielen anderen derartigen Heißgetränken durch die Qualität des Weines. Hauptsächlich Spätburgunder fand hier Verwendung. Die Edelsorte gibt dem Glühwein elegante Facetten.
Wer ihn trinkt riecht den feinen Duft von schwarzen Beeren, Rosinen und Zitrus. In der Süße jedoch zurückhaltender als viele andere Glühweine und deshalb besonders pikant. Dieser Glühwein passt hervorragend zu Christstollen, Kuchen mit Kirsche, schwarzen Beeren und Schokolade.
Trinktemperatur: Erwärmen (max. 70°C), nicht kochen.
Alkohol: 10,5 % vol.
Enthält Sulfite
Das weiße Pendant des herzoglichen Glühweins ist ebenfalls lecker. Weißwein-Glühwein wird oft mit Ingwer und Zitronenschale verfeinert, was ihm eine spritzige, fast sommerliche Note verleiht. Das Weingut Herzog von Württemberg bereitet seinen weißwein-Glühwein ebenfalls nach einem altem Schlossrezept auf. „Der Glühwein muss nicht unbedingt glühen, er schmeckt auch kalt und zeigt hier ebenfalls seine Aromenvielfalt“, so Joachim Fischer, Leiter des Weinguts.
Wer ihn trinkt schmeckt feinen Schmelz mit zarter, verspielt anmutender Frucht und einem Hauch Schokolade. Im Aroma wiederum Weihrauch, Honig, Zitrus und Orange. Dieser Glühwein passt wunderbar zum klassischen Christstollen, zu Lebkuchen und auch zu gebrannten Mandeln.
Trinktemperatur: Erwärmen (max. 70°C), nicht kochen.
Alkohol: 10,5 % vol.
Enthält Sulfite
Erhältlich sind beide Glühwein-Sorten im Weingut Herzog von Württemberg am Monrepos oder online.