In britischen Kolonien wurden Tees oft mit Zitrone und Zucker gekühlt getrunken. (Bildquelle: Unsplash / Svitlana)

Vom Zufallsprodukt zum Kultgetränk

Kalt, aromatisch, hausgemacht: Die Geschichte des Eistees, fünf kreative Rezepte und alles, was man über die perfekte Zubereitung wissen muss.

Er ist kühl, erfrischend und unglaublich vielseitig: Eistee hat sich vom Zufallsprodukt zur festen Größe in der globalen Getränkekultur entwickelt. Doch was heute selbstverständlich wirkt, begann mit einem unerwarteten Wetterumschwung und einem kreativen Geschäftsmann.

Mit einem spontanen Marketing-Coup fing es an

Die Geburtsstunde des modernen Eistees schlug 1904 auf der Weltausstellung in St. Louis, Missouri. Der britische Teehändler Richard Blechynden wollte seine Teesorten bewerben – doch bei über 30 Grad Celsius mied das Publikum heiße Getränke. In einem spontanen Marketing-Coup goss er seinen schwarzen Tee über Eiswürfel. Der Effekt: eine kühlende Sensation, die schnell für Aufsehen sorgte. Bereits kurz darauf begannen Cafés und Haushalte in den USA, Tee kalt zu servieren.

Dabei gab es bereits vorher Formen von kaltem Tee. In britischen Kolonien wurden Tees oft mit Zitrone und Zucker gekühlt getrunken. Auch in asiatischen Kulturen war gekühlter grüner Tee bekannt. Dennoch gilt Blechyndens Aktion als Startschuss für die Popularisierung des Eistees im Westen.

Eistee gibt es in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen (Bildquelle: Unsplash / Kaizen Nguyễn)

Heute ist Eistee ein Massenprodukt – doch die industrielle Variante enthält oft zu viel Zucker und künstliche Aromen. Wer gesunden, geschmackvollen Eistee genießen will, sollte ihn selbst zubereiten. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten:

Eistee richtig trinken – das gehört dazu

  • Gut gekühlt, aber nicht eiskalt: Eistee entfaltet sein Aroma am besten leicht gekühlt, nicht direkt aus dem Gefrierfach.

  • Ohne Kohlensäure: Klassischer Eistee ist still – Kohlensäure verändert das Geschmackserlebnis und kann mit Tee bitter reagieren.

  • Frisch zubereitet: Am besten schmeckt Eistee am selben Tag. Längeres Stehen mindert das Aroma und fördert Bitterstoffe.

  • Im Glas, nicht aus der Flasche: Wer bewusst genießt, sollte Eistee aus einem Glas mit frischen Eiswürfeln und Kräutern trinken – das intensiviert Duft und Geschmack.

Mit dem passenden Gebäck macht Eistee immer eine gute Figur. (Bildquelle: Pixabay / JillWellington)

Die No-Gos beim Eistee

  • Tee zu lange ziehen lassen: Das führt zu übermäßiger Bitterkeit.

  • Mit Zucker überladen: Viele fertige Eistees haben mehr Zucker als Limonade. Lieber mit Honig oder Agavendicksaft süßen.

  • Kräuter verkochen: Minze oder Basilikum erst nach dem Abkühlen zugeben, sonst verlieren sie ihr Aroma.

  • Plastikgeschmack: Aufbewahrung in Plastikflaschen kann den Geschmack negativ beeinflussen – lieber Glas oder Edelstahl nutzen.

Wer bewusst genießt, sollte Eistee aus einem Glas mit frischen Eiswürfeln und Früchten oder Kräutern trinken. (Bildquelle: Unsplash / Gene Gallin)

Fünf Eistee-Rezepte zum Selbermachen

1. Zitronen-Schwarztee

500 ml Schwarztee (2 Beutel, 5 Min.), Saft 1 Zitrone, 2 TL Honig, Eis.

2. Grüner Tee mit Minze & Limette

500 ml grüner Tee (2 Min.), Handvoll frische Minze, Limettensaft, Agavendicksaft.

Ein Klassiker unter den Eistees: Mit Minze und Limette. (Bildquelle: Pixabay / Anrita1705)

3. Pfirsich-Eistee

2 reife Pfirsiche einkochen, pürieren, mit 500 ml Schwarztee mischen.

4. Hibiskus-Himbeer-Eistee

Hibiskustee (5 Min.), 200 ml Himbeersaft, Zitronensaft, Eis.

5. Matcha-Kokos-Eistee

1 TL Matcha, 250 ml Kokoswasser, Honig, Eiswürfel.

Eistee ist weit mehr als ein sommerlicher Durstlöscher – er ist ein Stück Genusskultur mit überraschender Geschichte. Vom Zufallsprodukt der Weltausstellung bis zur kreativen Spielwiese für Teeliebhaber bietet Eistee unzählige Möglichkeiten, Aromen, Temperaturen und Zutaten neu zu denken.

Wer ihn selbst zubereitet, erlebt nicht nur echten Geschmack, sondern auch einen Moment bewusster Erfrischung – ganz ohne künstliche Zusätze, aber mit viel Charakter im Glas und auch viel Lust am Genießen

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